Hausmittel
Aus dem Buch "Sammlung vorzüglicher Hausmittel"
Verlag von Edmund Ramsdorf - Weixdorf bei Dresden um 1905
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Krämpfe
Bei schwächlichen, hysterischen Frauen, wenn die Regel wegen Schwäche und zu großer Empfinglichkeit der Nerven nicht durchbrechen will oder wenn eine Person an krampfhaften Erbrechen leidet usw., bei schlechter Verdauung - abends vor Schlafengehen eine Tasse kräftigen Kamillenthee getrunken. - Ebenso wohltätig, wo nicht kräftiger, wirkt der Baldrian bei Mutter- und Brustkrämpfen, dem Nervenschwindel und Nervenkopfweh.
Der Baldrianthee entfernt sogar die durch Starrkrampf in das Geblüt eingedrungene Kälte wieder aus demselben und hat die besondere Eigenschaft, das er das von den Krämpfen erkaltete Blut wieder erwärmt und durch Schweiß die Kälte der Krämpfe austreibt.
Für die geeignetste Zeit, denselben zu trinken, halten einige die Mittags- und Abendstunden, etwa gegen 3 Uhr nachmittags und gegen 9 Uhr abends, je 3 obere Tassen lauwarm, aber 1 Stunde zuvor und darnach darf sonst nichts genossen werden, wenn ein Thee überhaupt wirken soll. Bei Krämpfen und innerlicher Hitze darf man keine erhitzenden Sachen anwenden, weil leicht Nervenleiden daraus entstehen könne.